erst einmal erwartet man, dass vertrauen beim kreativen schreiben keine große rolle spielt. wem soll man schon vertrauen müssen, wenn man fantasievoll für sich schreibt? doch bei der anleitung von schreibgruppen fällt auf, dass teilnehmerInnen oft ihren eigenen einfällen nicht vertrauen. es gibt äußerungen wie: „mir fällt gerade gar nichts ein“, „mein kopf ist so leer“, „das klingt doch lächerlich, was ich mir da überlegt habe“, „die anderen texte werden bestimmt viel fantasievoller sein“ und dergleichen mehr.
das kreative schreiben bietet in diesem zusammenhang verschiedene möglichkeiten an. ich greife einfach meine gedanken auf und verfasse einen text zu der grundannahme, dass ich keine ideen habe oder andere viel fantasievoller sind. oder ich lege mich auf den nächstbesten gegenstand, die nächstbeste aussage, die mir begegnen, fest. ich blicke also durch den raum, fasse etwas ins auge und notiere es auf einem zettel. dann assoziiere ich zu dem gegenstand (cluster, 30-wort-assoziation, abd-darium …).
meist kann dann davon ausgegangen werden, dass ideen auftauchen werden, die einen ansprechen, die eine grundlage für eine kleine geschichte oder ein gedicht bilden.
sollte man sich öfter in der situation wiederfinden, dass man das vertrauen in sich selbst verliert, dann könnte man in der schreibgruppe anregen, dass einmal ein austausch zur ideenfindung stattfindet. wie stark fühlen die anderen sich unter druck gesetzt, „die tolle idee“ haben zu müssen. man wird feststellen, dass man mit diesem gefühl nicht allein da steht. man wird feststellen, dass auch einige andere teilnehmerInnen an ihren fähigkeiten zweifeln Weiterlesen